Ausgliederung

 

Labour Arbitrage

In einer globalen Ökonomie ergeben sich auf der Grundlage hinreichender Qualifikation Unterschiede der Lohnniveaus zwischen nationalen Ökonomien, die neue Arbeitsteilungen hervorbringen. Dabei werden solche Elemente der Wertschöpfung in Zonen niedrigerer Lohnniveaus verlagert, die nach betriebswirtschaftlichen Kalkül dort billiger erbracht werden können.

In dieses Kalkül gehen neben den Kosten der transferierten Leistung auch Kosten der Koordination von Anforderungen und Leistungen ein. Diese Koordinationskosten können dabei im Lande des Auftraggebers entstehen oder am Ort des Auftragnehmers. In der Praxis fallen Koordinationskosten für die Übertragung komplexer Projekte vor allem am Ort des Auftraggebers an.

Die Ausprägung des Schrittes der Analyse von Geschäftsanforderungen und ihrer Übersetzung in die Spezifikation als separate Leistung führt zur Frage, wer diese Leistung erbringen soll. Der Auftraggeber kann diese Kompetenz selbst entwickeln oder sie an einen Dienstleister übertragen, zu dessen spezifischer Qualifikation die Vermittlung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmern gehört.

Konzepte und Praxis digitaler Ökonomie

Komplexität

Mit der Ausgliederung komplexer Leistungen der betrieblichen Organisation wird fast immer der Zweck einer Senkung von Kosten verfolgt. Voraussetzung für den Erfolg ist, eine klare Vorstellung vom Schnitt der zu übertragenden Leistungen zu haben.

Als ein Resultat der Ausgliederung entstehen neue Schnittstellen zwischen der Organisation und einem anderen Unternehmen. Diese Schnittstellen erhöhen die Komplexität, die durch Ausgliederung eigentlich reduziert werden soll. Nur dann, wenn diese neuen Verbindungen reibungslos arbeiten, wird der Zweck der Ausgliederung erreicht.

Peter Robert Zillekens, Konzepte und Praxis digitaler Ökonomie